Der Natur ein Stück näher

Renaturierungsarbeiten am Koppbach im Dezember 2021

Nichts ist so aktuell, wie die Frage nach dem richtigen Umgang mit den bestehenden Klimaveränderungen. Die Durchschnittstemperatur steigt und beeinflusst das Leben vieler Tier- und Pflanzenarten. Die hohe Zahl landwirtschaftlich genutzter Flächen und der fortschreitende Ausbau der Infrastruktur bewirken zudem einen Rückgang unserer Artenvielfalt.

Aus diesem Grund stellt die Gemeinde Jesberg ihre gemeindeeigenen Flächen dem Naturschutz zur Verfügung. Geplant ist eine Vernetzung und Erweiterung der vorhandenen Natur- und Lebensräume. Damit haben sowohl die Wildtiere in unseren heimischen Wäldern als auch die Pflanzen und Insekten mehr Austausch- und Wandermöglichkeiten.

Das Klimaschutzprojekt startet mit Renaturierungsarbeiten im Koppbachtal westlich der Ortslage Jesberg. Hier werden die Bachläufe der Koppbach und der Gilsa in strukturreiche, geschwungene Auebereiche umgewandelt.

Das Anlegen von Vorlandwällen auf den angrenzenden Wiesenflächen in der Nähe des Campingplatzes dient nicht nur dem Natur-, sondern auch dem Hochwasserschutz. Bei Hochwasserereignissen schützen sie die Ortslage vor Überflutungen.

Umgesetzt wird das Projekt im Rahmen des integrierten Klimaschutzplanes (IKSP) des Landes Hessen und wird deshalb zu 100% finanziert. Es ist mitten in der Genehmigungsphase und soll noch dieses Jahr umgesetzt werden. Damit steht die Gemeinde Jesberg regional als eine der ersten Gemeinden mit einem so umfangreichen Klimaschutzkonzept auf kommunaler Ebene dar.

Zukünftig werden die Auebereiche ihrer natürlichen Entwicklung überlassen und die anliegenden Wiesenflächen extensiv bewirtschaftet. Die natürlichen Kreisläufe werden dafür sorgen, dass in den Still- und Fließwasserbereichen Amphibien und Fische einen attraktiven Lebensraum bekommen, sich Brutplätze für Vögel entwickeln und heimische Pflanzen und Insekten einen Rückzugsort haben.

„Wenn an vielen kleinen Orten viele kleine Menschen viele kleine Dinge tun, wird sich das Angesicht unserer Erde verändern.“ (Afrikanisches Sprichwort)



Autor: Franziska Messirek, Planungsbüro wertschöpfung